Biografien

Bettina Mauel

Bettina Mauel studierte an der Düsseldorfer Kunstakademie bei Gerhard Richter und war Meisterschülerin von Gotthard Graubner. In ihren Bildern kommt immer Vitalität und Sinnlichkeit zum Ausdruck. Ich male, was ich erlebe, sagt die Künstlerin. Lichtdurchflutete Landschaften zum Beispiel und Blumen, die dank kraftvoller Pinselstriche und satter Farben regelrecht in Bewegung geraten. Und natürlich Menschen: bevorzugt solche, die gerade tanzen. Tanz und Bewegung in jeglicher Form spielen im Werk von Bettina Mauel, die sich als gebürtige Wuppertalerin schon immer für das Tanztheater von Pina Bausch begeisterte, eine Hauptrolle. Ihre Gemälde widmen sich oft dem Spiel mit der Bewegungsunschärfe, z.B. wenn die schnellen Bewegungen der Tänzerinnen und Tänzer fast abstrakt wirken. Abstraktion kommt auch in der Serie „Kirschblüten“ zum Ausdruck – wo üppig blühende Bäume von heftigem Wind bewegt werden. In den Worten von Bettina Mauel: Den Strich laufen lassen, um Energie darzustellen. Werke der Künstlerin wurden von zahlreichen öffentlichen Institutionen erworben. Rege Ausstellungstätigkeit in Europa und Übersee. Bettin Mauel lebt und arbeitet in Köln

Janosch

Janosch (wirkl. Name: Horst Eckert) wurde in Oberschlesien geboren. Er wuchs viele Jahre bei seinen Großeltern auf, da sein Vater ein Alkoholiker war und gewalttätig gegenüber der Familie wurde. Seine Großeltern steckten ihn in mehrere katholische Vereine, was seine Abneigung der Kirche gegenüber noch mehr verstärkte. Nach seiner Schulzeit machte er eine Ausbildung zum Schmid, wo er lernte „Es gibt nichts, was nicht geht“, was er immer wieder in seine Bücher einbaut. Nach dem Krieg ging er mit seinen Eltern nach Westdeutschland und besuchte eine Textilfachschule in Oldenburg, wo er einige Zeichenkurse belegte. Nach einiger Zeit in Paris, kam er nach München, wo er ein Kunststudium begann, dass er aber nach einigen Semestern wieder abbrach, wegen mangelnder Begabung. Anschließend arbeitete er für verschiedene Verlage. Freunde rietem ihm aus seinen Zeichnungen Kinderbücher zu machen. So erschien 1960 sein erstes Kinderbuch „Die Geschichte von Valek dem Pferd“ von Janosch. 20 Jahre später ging er nach Teneriffa um sich von einer Krankheit zu erholen. Ihm gefiel es da so gut, dass er dort blieb. In seinen Erwachsenenbüchern, berichtet er viel von seinen eigenen Lebenserlebnissen, von Gott und von familiären Beziehungen. Sein autobiografisches Werk, findet schon seit Jahren keinen Verleger. 2010 gab er bei einer Ausstellung seiner Werke bekannt, keine Bücher mehr zu schreiben. Er lebt sehr zurückgezogen auf Teneriffa, ist aber Mitglied zahlreicher Vereine.

Théo Tobiasse

Theo Tobiasse (1927 – 2012) wurde als Kind jüdischer Eltern in Jaffa geboren, das damals zu Palästina gehörte. Als er vier Jahre alt ist, zieht die ursprünglich aus Litauen stammende Familie nach Paris. Als Jugendlicher beschäftigt sich Tobiasse – trotz der deutschen Besetzung ab 1940 und insgesamt widriger Lebensumstände – zwei Jahre mit Kunst und lernt zeichnen. Mit Unterstützung französischer Nachbarn, die der Résistance nahestehen, kann die Familie sich zwei Jahre in Paris versteckt halten und so einer Deportation entgehen. Schon in dem Versteck entsteht eine beeindruckende Anzahl von Zeichnungen. Nach dem Krieg verdient Tobiasse seinen Lebensunterhalt zunächst mit Gebrauchskunst – arbeitet u. a. als Werbetexter in Paris und Nizza, wo er ab 1950 auch lebt. Der Malerei wendet er sich erst 1960 zu – nachdem einige Leinwände zuvor jahrelang ungenutzt bei ihm in Wohnung standen: „Ich hatte nie von Kunst geträumt – es kam einfach über mich.“ Bei einer Ausstellung für junge Künstler in Nizza gewinnt eines seiner Gemälde den ersten Preis, und ab da verkaufen sich seine Werke gut. Die Hinwendung zur Kunst verändert sein Leben grundlegend: Geschichten und Begebenheiten der jüdischen Vergangenheit finden Eingang in seine Kunst – etwa wenn er biblische Themen zu modernem jüdischen Leben in Beziehung setzt. Für ihn, so der Künstler, sei eine Auswanderung von Russland nach Amerika nicht viel anders als der Exodus des jüdischen Volkes von Ägypten nach Kanaan. Entsprechend symbolträchtig ist seine Kunst: Ein Schachbrett steht für jene Partien, die er einst in der Abgeschiedenheit mit dem Vater spielte – und als Sinnbild ihres Lebenswillens. Wagen und Räder symbolisieren Bewegung und Exil – beides Elemente, die im Leben von Theo Tobiasse immer präsent waren.
Obwohl seine Kunstwerke träumerisch wirken und von farbenfrohen Figuren bevölkert sind, wurde Tobiasse nirgendwo richtig heimisch: 1984 zieht es ihn, aus Furcht vor den Russen, von Nizza nach New York – eine zweite Besatzung, so der Künstler, werde er nicht überstehen. „Meine Seele ist ein Boot auf der Suche nach dem gelobten Land“ lautet der Titel eines in New York entstandenen Gemäldes, das die Haltung des Künstlers vielleicht am besten umschreibt.
Seine Bilder sind, ebenso wie sein bedeutendes graphisches Werk auf Papier (Radierungen, Lithographien, Zeichnungen), voller Menschengruppen, Frauen, Kinder, Sonnen, Sterne, aber auch voller Kandelaber – wahre Lichter der Hoffnung. Als der Kunst und dem Leben zugewandter Mensch radiert, schnitzt und modelliert Theo Tobiasse unablässig. Er schreibt phantasievolle Tagebücher, entwirft Keramiken und Bronzen. Dazu zeichnet er, kreiert Fresken und Kirchenfenster. Seit 1976 lebte und arbeitete der Künstler in Saint Paul de Vence (Südfrankreich). Zahlreiche Einzelausstellungen im In- und Ausland begleiteten seine künstlerische Laufbahn.

Eberhard Stroot

geb. 1951 in Malsch bei Karslruhe
lebt und arbeitet in Kreuztal seit 1975
nach abgeschlossener Ausbildung zum Feinmechaniker
1971 – 75 Dipl. Sportlehrer an der J.G. Universität in Mainz
Seit 1975 sportpädagogische u. kunsterzieherische Tätigkeit am Berufskolleg AHS in Siegen
1976 Olympiateilnehmer im Zehnkampf in Montreal
1981 Beginn der Arbeit als Bildender Künstler

Die Bewegung auf allen Ebenen – Stroot’s Thema.
Der multimedial arbeitende Künstler inszeniert den Facettenreichtum der Motion.
Das Animalische, Urwüchsige, Sinnliche, Grazile, verschmilzt zu einer poetischen Gesamtkomposition.
Im Tanz zum Beispiel, ein immer wiederkehrendes Thema, integrieren sich Anmut, Explosivität, der Geschlechterkampf und letztendlich die Auseinandersetzung mit sich selbst.
Mann und Frau, tanzen, laufen, springen, schreiten, stolzieren, bäumen sich auf, um sich in spontanen, stark von Emotionen getragenen Situationen bildhaft zu entladen.
All die dazu entstandenen Zeichnungen, Malereien, Objekte und auch Plastiken, erscheinen als Momentaufnahmen, werden zu Poesie, zeigen symbolisch beredte Augenblicke aus dem Ablauf der Bewegung. Das gibt den Arbeiten gewaltige Kraft – zwingt die Bewegung aber auch in Erstarrung.
Die Bewegung voller Energie und Sinnlichkeit, zuweilen sogar Ekstase sind nicht mehr nur in einzelnen Augenblicken festgehalten, sondern in mehreren aufeinander folgenden. Die Zeit scheint sich aufzulösen, die explosive Linie bestimmt das Tempo, jede Figur erzählt eine Geschichte.
Die Umkreisung des Themas in immer neue zeichnerische und malerische Formulierungen ist von der Direktheit des Strichs und der Herangehensweise ebenso charakteristisch, wie von einer Einfühlsamkeit, die das Allgemeingültige im Einzelnen aufspürt.
Die Klarheit und Exaktheit der ausdrucksarten „Strootchen Bewegungswelten“ basieren auf Eigenerlebtem, seiner treffsicheren Beobachtung, die im Spielerischen Erkenntnis findet und von einer Leichtigkeit getragen wird.
Die Vielseitigkeit des Künstlers zeigt sich auch in der Auswahl verschiedensten Materialien. Sein Schaffen findet aus Leinwänden, Acrylglas, Holz, Papier und Aluminiumblechen statt.
In wellenförmiger Ausdehnung, wie das Wasser nach einem Steinwurf, umkreist Stroot sein großes Thema, lässt nichts aus, fasziniert vom ewig Alten und immer Neuen. Und wenn die letzte Welle verebbt ist, wirft er einen neuen Stein.

 

NEUER TEXT:

Eberhard Stroot

Vita

geb. 1951 in Malsch bei Karlsruhe nach der Ausbildung zum Feinmechaniker
1971- 1975 Diplomsportlehrer- Studium an der Johannes Gutenberg Universität Mainz
1975- 2010 sportpädagogische u. kunsterzieherische Tätigkeit am Berufskolleg AHS in Siegen
1981 Beginn der Arbeit als Bildender Künstler

Preise

1986 Preisträger bei der 1. Internationalen Bienale in Barcelona (Accessit Preis)
1988 1. Preisträger bei der 2. Internationalen Bienale in Barcelona (Ehrenpreis)
1996 3. Preisträger Sparkassenwettbewerb „Geld-Kunst, Kunst-Geld“, Siegen
1997 Mainzer Kunstpreis, Kunstverein Eisenturm, Mainz
2000 2. Preisträger Olympische Kunst und Sport, Köln
2000 Preisträger Art und Sport, Musee Olympique Lausanne
2000 3. Preisträger, „Großer Kunstpreis Toto-Lotto“ des Landes Rheinland-Pfalz

Einzelausstellungen

1981 Galerie Sirun, Freudenberg
1981 Euroart, Mainz
1982 Galerie im Fachwerkhaus der Henkelwerke, Düsseldorf
1983 Städtische Ausstellung, Bergheim
1984 Städtische Galerie Haus Seel, Siegen
1984 Städtische Galerie, Villingen-Schwenningen
1986 Kunstpavillion, Soest, (mit H. Eichinger)
1986 Städtische Ausstellung, Europahalle Karlsruhe
1988 Galerie an der Fabrik, Spital am Pirn, Österreich
1989 Galerie Valderhof, Bergheim
1989 Galerie Kunstkabinett, Hagen
1990 Städtische Ausstellung Walter-Köbel-Halle, Rüsselsheim
1990 BMW-Hauptniederlassung, Saarbrücken
1991 Städtische Ausstellung, Skulpturenprojekt, Siegen
1992 Museum Melcior Colet, Barcelona
1993 Galerie Dagmar Peveling, Olpe
1993 Galerie der Landesgirokasse, Stuttgart, (mit U. Zeh)
1995 Galerie Dagmar Peveling, Olpe
1997 Ausstellung in der Deutschen Bank, Heilbronn, (mit U. Zeh und Genkinger)
1998 OF-Galerie, Deutscher Sportbund, Frankfurt
1999 IHK- Siegen
1999 Museum Schloß Ettlingen
2001 Galerie Euroart, Mainz
2002 Deutscher Sportbund, Frankfurt
2002 Kunst Köln Internationale Messe, Galerie D. Peveling, Köln ( mit C. Theis)
2003 Städtische Galerie Haus Seel, Siegen
2004 Galerie Dagmar Peveling, Köln
2004 DSB Galerie, Frankfurt
2006 Galerie Dagmar Peveling, Köln
2009 Kultursommer der Stadt Rüsselsheim
2009 Kulturforum Netphen
2010 Sportinfra- Messe, LSB Hessen, Frankfurt
2010 KulturPur, Hilchenbach- Lützel
2011 Sportinfra- Messe, LSB Hessen, Frankfurt, mit H. Borchart
2012 WDR- Studio Siegen
2013 Hees Bürowelt und Kunstverein Siegen
2013 Städtische Ausstellung im Kunsthaus, Viernheim
2014 Messe LSBH, Frankfurt
2015 Historisches Rathaus, Frankfurt
2017 Katharinenhof, Ursapharm, Saarbrücken
2018 Messe LSBH, Frankfurt

Gruppenausstellungen

1986 Museum Melcior Colet, Barcelona
1987 Villa Waldrich, Zentrum für Kultur und Wissenschaft, Siegen
1988 Städtische Galerie Haus Seel, Siegen
1988 Museum Melcior Colet, Barcelona
1990 Blättern, Gesellschaft Freunde Junger Kunst, Kunsthalle Baden-Baden
1991 Einblick,Kunstlandschaft Südwestfalen ,Wanderausstellung
1995 Übersicht II, Kultursekretariat Gütersloh NRW, Wanderausstellung
1996 Internationale Art Frankfurt, Galerie D. Peveling
1996 Mainzer Kunstpreis Kunstverein Eisenturm, Mainz
1996 Landeskunstwochen Baden-Württemberg, Ettlingen (13 Skulpturen installiert im Horbachpark)
1997 LSB Hessen, Frankfurt
1998 Art Jonction 98, Nizza, mit Galerie D. Peveling, Olpe
1999 Art Jonction 99, Nizza, D. Peveling, Olpe
2000 Art und Sport 2000, Musee Olympique, Lausanne
2000 Totto -Lotto-Zentrale Rheinland Pfalz, Koblenz
2000 Internationale Bienale, Museum Melcior Colet, Barcelona
2000 Europäische Akademie des Rheinland-Pfälzischen Sports, Trier
2000 Kongresszentrum ( 50 Jahre DSB), Hannover
2002 Sauerlandmuseum, Arnsberg
2003 Galerie Dagmar Peveling, Köln
2004 Galerie Dagmar Peveling, Köln
2006 Galerie Dagmar Peveling, Köln